Dornier Do 335 B-6/TNJ...
Monogram (1974), Maßstab 1:48, Figuren von ICM und Preiser, z.T.
erheblich umgebaut (u.a. die Zivilisten sind komplette Umbauten).
Alle Gravuren neu graviert (das Modell hat erhabene Strukturen), Cockpit
detailliert/verfeinert, Neu- bzw. Umbau des Funkerplatzes, Bremsleitungen am
Fahrwerk hinzugefügt, Auspuffrohre (Flammenvernichter) Abgüsse von Ju 88
Nachtjäger, neue Motoren- und Waffenabdeckung vorne oben.
Geänderte Ringkühlerverkleidung und neuer Propellerspinner (Restteile einer TA
152), zusätzliche Bodenwanne für MK 108 (Eigenbau bzw. unter Verwendung von
Restteilen), MK 103 an den Tragflächen (verfeinerte und z.T. geänderte Teile aus
der Restekiste), Lufthutze (Rumpfunterseite) zur Kühlung der elektr. Anlage am
Funkerplatz, Radargerät FuG 218 V/R „Neptun“ (kombiniertes Nachtjagd- und
Rückwärtswarngerät) von Master Model und Eigenbau. Zudem einige kleinere Details
im Eigenbau.
Lackiert wie üblich mit Revell- und Testorsfarben (Model Master),
Alterung/Verschmutzung mit den gleichen Herstellern sowie Pastellkreide.
Ehrlicherweise muss ich gestehen, dass das Modell ursprünglich so nicht
aussehen sollte....ein absolut fehlgeschlagener Lackierversuch ließ mich dann am
Ende auf diese "Idee" kommen.






Die Geschichte zu dieser Maschine:
Über die Do 335 muss man an dieser Stelle nicht viel erzählen, die
(außergewöhnliche) Konstruktion und Leistung des Flugzeugs ist hinlänglich
bekannt.
Die hier gezeigte "B-6 TNJ" (TNJ steht für Testnachtjäger) mit der Nummer 222
wurde zu Erprobungszwecken im Dezember 1944 dem I./NJG 5 in Parchim übergeben.
Bis Ende März 1945 musste die Maschine etliche Modifikationen über sich ergehen
lassen (u.a. der Umbau des Funkerplatzes), vor allem wurden mit ihr verschiedene
Waffensysteme getestet.
Bei einem der nächtlichen Versuchsflüge Ende Januar 1945 (um u.a. das
Radargerät FuG 218 V/R „Neptun“ ausgiebig zu testen), entwickelte sich aus dem
Testflug (mit dem Befehl unbedingt Feindkontakt zu vermeiden!) durch den Ehrgeiz
des Piloten ein scharfer Einsatz und die Besatzung (Pilot Hptm. Wilhelm Kaiser
und BoFu Ltn. Friedrich König) konnte in dieser Nacht zwei britische Maschinen
abschießen (eine Mosquito, eine Lancaster). Dieser "Zwischenfall" wurde jedoch
erst nach dem Krieg bekannt.
Die Maschine zeigt den zuletzt bekannten Zustand, als sie auf Westerland zu
einem weiteren Experimentalflug mit zusätzlich angebauter MK-103 Bewaffnung an den
Tragflächen vorbereitet wurde. Durch den immensen Materialmangel (u.a. kaum noch
Ersatzteile verfügbar) und die etlichen Umbauten/Modifikationen zeigte die
"Dora" getaufte Maschine einen relativ mitgenommenen Zustand.
Am 29. März 1945 um 23:15 Uhr starteten Wilhelm Kaiser und Friedrich König mit
der "222" zu ihrem letzten Testflug. Kaum 20 Minuten nach dem Abheben hatten sie
unvermittelt Feindkontakt mit zwei britischen de Havilland Mosquito Nachtjägern,
die in der Nähe lauerten und sofort den deutschen Nachtjäger angriffen.
Kaiser konnte trotz all seiner Erfahrung und wilden Flugmanöver die Verfolger
nicht abschütteln und so gelang einem der Mosquito Piloten entscheidende Treffer
in den Heckmotor der Dornier.
Kaiser sprengte das Heck der Dornier ab (Heckleitwerk und rückwärtiger
Propeller), so dass er und sein BoFu gefahrlos mit dem Schleudersitz aussteigen
konnten. Trümmer des Flugzeuges fand man nahe Kiel, die Besatzung konnte
unverletzt nach Westerland zurückkehren.
Ausgerüstet war diese letzte Testversion u.a. mit:
- zwei Heinkel Druckluft-Katapultsitzen
- Druckkabine
- Radargerät FuG 218 V/R „Neptun“ (kombiniertes Nachtjagd- und
Rückwärtswarngerät)
- zwei DB 603N Motoren mit zweistufigem Lader und je 2700 PS Startleistung
- Höchstgeschwindigkeit 770 km/h
- zwei 20-mm Maschinenkanonen MG 151/20 über dem Motor
- eine 30-mm Maschinenkanone MK 108 durch die Propellernabe feuernd
- zwei 30-mm Maschinenkanonen MK 108 in der Bodenwanne
- zwei 30-mm Maschinenkanonen MK 108 „schräge Musik“
- optional zwei 20-mm Maschinenkanonen MK 103 in Tragflächengondeln
Es konnten, um die Reichweite zu erhöhen, zwei Zusatztanks an
Tragflächenaufhängungen mitgeführt werden.
P.S.: So könnte es gewesen sein...
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