Arado Ar/Ta 235 N-0 "Stachel"...
Revell (Arado 234 B-2/N & Focke Wulf TA 154), Maßstab 1:48, Figuren von ICM
und Preiser.
Tragflächen, Motoren und Hauptfahrwerk aus der Revell TA-154 z.T. geändert,
Bugfahrwerk geändert, einige Gravuren neu graviert, Cockpit verfeinert,
Neu- bzw. Umbau des Funkerplatzes, Bremsleitungen hinzugefügt, Waffenläufe aus
Nadelkanülen ersetzt, Flammenvernichter neu gebaut. Radargerät FuG 218 V/R
„Neptun“ (kombiniertes Nachtjagd- und Rückwärtswarngerät) und Fug 400 "Athena"
sind kompletter Eigenbau bzw. unter Verwendung von Restteilen. 900 Liter
Zusatztank von Italeri, zudem einige kleinere Details im Eigenbau. Lackiert mit
Revell- und Testorsfarben, Alterung/Verschmutzung mit Testors- und Revellfarben
sowie Pastellkreide.



Die Geschichte zu dieser Maschine:
Über die Arado 234 braucht man nicht viel erzählen, nur soviel: Die B-2 war der
erste strahlgetriebene Bomber der Welt und im Dezember 1944 unterzog die erste
B-2/N als Nachtjäger ihren Erprobungsflug, aber die vorhandenen Strahltriebwerke
waren für effektive Langstreckeneinsätze noch nicht ausgereift.
Anfang September 1944 wurden die weitaus verbesserten DB 603N Motoren
erfolgreich getestet und an anderer Stelle das Radargerät FuG 400 "Athena"
erstmalig eingesetzt; das brachte die Arado Ingeneure sofort auf eine Idee...!
In enger Zusammenarbeit mit Kurt Tank (Focke Wulf) baute Walter Blume (Arado)
in kürzester Zeit aus der AR 234 B-2/N ein Flugzeug in einer bis dahin
einmaligen Mischbauweise. Rumpf und Technik wurden zu 80% unverändert von der Ar
234 verwendet, Tragflächen sowie Fahrwerk steuerte Kurt Tank bei, die er
wiederum beinahe unverändert von seiner TA 154 übernahm
(dessen TA 154
Produktion wurde bekanntermaßen eingestellt) und die Motoren wurden über Umwege
bei Daimler-Benz "ausgeliehen".
Mit der nun bezeichneten Arado Ar/Ta 235 N-0 setzte man ein schon vor geraumer
Zeit geplantes Konzept in die Tat um, dieses Flugzeug zur Unterstützung als
"Sucher" bzw. Frühwarnsystem für die Nachtjagdverbände einzusetzen.
Die Ingeneure bauten in die Arado das mittlerweile erheblich verbesserte
Radargerät FuG 218 V/R "Neptun" (u.a. erhöhte Reichweite) ein, um z.B. Britische
Flugzeuge schnell bei Nacht zu finden. Zusätzlich wurde das völlig neu
entwickelte FuG 400 "Athena" an die rechte Tragfläche eingebaut um u.a. das
Englische AI Mk.VIII Nachtjagdradar zu stören.
Diese so umgebauten Arados sollten z.B. auf den Britischen Flugrouten
umherkreuzen und somit einfallende Bomber und Britische Nachtjäger schneller
entdecken um wiederum die eigenen Nachtjägerverbände frühzeitig warnen zu
können.
Die Besatzung der Arado sollte jedoch nicht selbst die feindlichen Flugzeuge
bekämpfen sondern diese nur auffinden, den Deutschen Nachtjägerverbänden melden
und die Feindflugzeuge verfolgen, die Funk- und Radaranlagen der begleitenden
Britischen Nachtjäger stören und gleichzeitig die anfliegenden eigenen
Nachtjäger schnell und somit effektiver zu den Zielen leiten...!
Die Ar/Ta 235 war zwar nicht sonderlich groß, jedoch durch den Einbau der
Mengen an Elektronik recht schwer geworden. Um die Reichweite bzw. Einsatzdauer
der Maschine zu steigern hatte man zusätzlich einen externen 900 Liter
Zusatztank angebracht. Damit jedoch Treibstoff für den Flug gespart wurde,
installierte man zwei abwerfbare Walter Startraketen HWK 109-500 zur Starthilfe,
damit beim Startvorgang die Motoren weniger Leistung und somit weniger
Treibstoff benötigten.
Die Versuchsmuster verfügten lediglich über zwei 20-mm MG 151/20 in den
Tragflächenwurzeln, eine weitere Offensivbewaffnung war u.a. aus Gewichtsgründen
nicht geplant.
Ausgerüstet war die Arado Ar/Ta 235 N-0 "Stachel" u.a. mit:
- zwei Heinkel Druckluft-Katapultsitzen
- Druckkabine
- FuG 218 V/R „Neptun“, FuG 400 "Athena"
- zwei 20-mm-Maschinenkanonen MG 151/20 in den Tragflächenwurzeln
- zwei Walter Startraketen HWK 109-500 als Starthilfe
- zwei DB 603N Motoren mit zweistufigem Lader und je 2700 PS Startleistung
- Höchstgeschwindigkeit 620 km/h (mit 900 Liter Zusatztank)
Insgesamt wurden drei dieser Maschinen gebaut und eine davon beim I./NJG 1
eingesetzt (der Verbleib der anderen Muster ist nicht bekannt).
Vom 22. März bis 28. April 1945 flogen Hauptmann Wilhelm Kaiser (Pilot) und
Leutnant Friedrich König (Funker) insgesamt 12 Nachteinsätze im Raum von der
Niederlande bis Schleswig-Holstein.
Dabei konnten sie insgesamt fünf mal sich noch weit über der Nordsee
befindliche Britische Flugzeuge orten und die Deutsche Nachtjagd frühzeitig
warnen, welche somit wesentlich gezielter die Feindflugzeuge abfangen und
bekämpfen konnten.....das erste "AWACS-System" war geboren!
P.S.: So könnte es gewesen sein...
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