1967 Dodge Charger "White Hat Special"...
...Revell 1:25, gebaut nach dem Originalfahrzeug eines guten Freundes.
Auch
erschienen im ModellFan 05/2010.
1967 Dodge Charger “White Hat Special”...
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Wenn man einen originalen 1967 Dodge Charger in seiner Garage stehen hat, man
zudem Automodellbauer ist und es Bausätze des 1967’er Charger gibt; dann liegt
wohl nichts näher, als dieses Auto auch bauen zu wollen.
Zur Auswahl hatte ich zwei Bausätze, entweder den alten MPC Charger oder den
aus dem Jahr 2000 stammenden Revell Charger. Letzterer war von den Details und
der feineren Ausführung her dem MPC Charger weit überlegen, aber er hatte auch
seine (leichten) Schwächen in den Proportionen. Vor allem der Vorderbau des
Revell Chargers war etwas unstimmig und die aus rotem Klarsichtmaterial
gefertigten Rückleuchten sind in ihrer Struktur falsch. Ein Vinyldach haben
beide nicht (was ich aber benötigte), so dass hier kein Bausatz einen Vorteil
hatte.
Mit dem für mich gesehen unerheblichen Fehler im Vorderbau und der Heckscheibe
des Revell Chargers konnte ich sehr gut leben, so dass ich mich schnell
entschied, doch den Revell Bausatz zu verwenden.
In Büchern oder im Internet musste ich dieses mal nichts suchen um mehr Details
über den Charger zu finden, da ich ja die „Quelle“ direkt in meiner Garage
stehen habe – so dachte ich!!!
Beim Vergleich Original mit Bausatzteilen stellte ich u.a. schnell fest, dass
die Felgen, die Mittelkonsole und der Automatikschalthebel am Original anders
waren als die Bausatzteile (bei Revell wie MPC). Also doch nach Infos suchen...!
Bei meinen Recherchen über diese Teile wurde ich in einem Mopar Forum fündig,
und als ich dort anfragte, was das für Felgen sind und in welchem Bausatz man
die evtl. findet, bekam ich eine sehr überraschende Antwort.
Ein User in diesem Forum wusste sofort, dass dieser Charger kein gewöhnlicher
Charger war, sondern eine Sonderanfertigung mit Namen „White Hat Special“.
Diese Sonderauflage des 1967’er Chargers hatte einige Unterschiede zum normalen
Charger. Dazu gehörten u.a. die sogenannten „deep-dish wheel covers“ Felgen,
Vinyldach (wahlweise in schwarz oder Levantweiß), Whiteline-Reifen, Servolenkung
und eine andere Automatik-Schaltkonsole.
Der Name „White Hat Special“ kam von dem damals aktuellen Dodge Boys-Logo und
dem Slogan: "You can tell they're good guys - they all wear white hats." Frei
übersetzt: "Man kann sagen, sie sind gute Jungs - sie alle tragen weiße Hüte."
Die Felgenfrage wurde mir in diesem Forum ebenfalls beantwortet; diese findet
man im Bausatz 1966 Chevrolet Chevelle SS (SS steht für Super Sport und sonst
für nichts!) von Lindberg. Einziger Unterschied: Das Emblem in der Nabe. Das
Chevy Emblem fräste ich heraus und setzte ein in Resin abgegossenes
Chrysleremblem hinein: Fertig!
Ein weiteres Problemchen war jedoch noch zu lösen: Ich musste mich auf die
Suche nach einem passenden Motor machen, da in beiden Bausätzen nur ein 426cui
Hemi drin ist und ich aber einen 383cui benötigte (denn der ist im Charger
meines Freundes verbaut).
Den Motor fand ich im 1969 Dodge Dart GTS von Revell, so dass dieses kleine
Problem auch schnell gelöst war.
Der Innenraum wurde bis auf die Mittelkonsole aus der Schachtel gebaut. Die
Mittelkonsole und der Schalthebel wurden aus Plastikprofilen zu den im echten
Wagen verbauten Teilen geändert. Das Lenkrad bekam aus Silberdraht einen neuen
Hupring und der Blinkerhebel wurde ebenfalls aus Silberdraht neu gebaut.
Der Charger meines Freundes ist im Innenraum schlicht schwarz gehalten, was
dann die Lackierung der Sitze, Türverkleidungen etc. erleichterte. Der Boden
wurde beflockt um einen realistischen Teppich zu erhalten.
Die Chrom- und Aluteile wie Zierleisten, kleinere Zierbleche und Gehäuse der
Rundinstrumente sowie die Armaturenverkleidung wurde mittels Bare Metal Folie
realisiert. Um einen Alueffekt zu bekommen wurden die Stellen auf der Bare Metal
Folie einfach mit mattem Klarlack überzogen; fertig..!
Nun ging es an den Motor. Der 383’er Motor wurde komplett wie der Originale
lackiert, gealtert und verkabelt, zusätzlich kam im Motorraum noch eine scratch
gebaute Batteriehalterung dran, der Rest im Motorraum wurde aus der Schachtel
gebaut.
An die Feuerschutzwand setzte ich noch die Anschlussstutzen der Klimaanlage,
die Schläuche der Heizung/Klimaanlage allerdings ließ ich weg, da diese am
originalen Wagen auch nicht angeschlossen sind (die Klimaanlage wurde ausgebaut,
da sie defekt ist).
An der Karosserie wurde nichts geändert, lediglich auf dem rechten vorderen
Kotflügel bohrte ich ein Loch für die Antenne, die aber am originalen Wagen
nicht eingebaut ist (ebenfalls defekt).
Wer sich nun fragt, warum ich z.B. die Klimaanlage und die Antenne nicht
einbaute, dem kann ich ganz einfach antworten: Ich wollte das Modell so bauen,
wie der originale Wagen in meiner Garage steht. Und somit ist es ein sogenanntes
„Unikat“...!
Nachdem die Karosserie im zu 99% gleichen Farbton lackiert war (Farbe wurde vom
Lackierfachhandel gemischt), wurde sie leicht angeschliffen und poliert. Danach
kam das Vinyldach dran.
Das Vinyldach wurde mittels drei Streifen sehr feinem Kreppklebeband
realisiert. Ein breiter Streifen in die Mitte des Daches und zwei schmalere
links und recht, so wie es auch im Original war. Danach wurde das Dach mittels
Airbrush und seidenmatt Schwarz lackiert. So sah das auf jeden Fall realistisch
aus.
Die im Revell Bausatz falschen Rückleuchten wurden gegen die aus dem MPC
Bausatz getauscht, da die MPC Rückleuchten absolut 100% stimmig sind. Ich musste
diese lediglich etwas an den Kanten schleifen, damit sie auch in die Revell
Chromfassung passten.
Die Schriftzüge „383 Four Barrel“ an den vorderen Kotflügeln, „Charger“ an den
C-Säulen und der Chargerschriftzug auf dem Rückleuchtenband stammen aus dem
Ätzteilesatz für den Charger von MCG (Model Car Garage).
Am Ende wurden die Stoßstangen und der Kühlergrill dem Original entsprechend
noch mit etwas „Flugrost“ gealtert, denn der Wagen hat immerhin über 40 Jahre
auf dem Buckel.
Nun zieren zwei Dodge Chargers meine vier Wände, einer in der Garage und einer
in der Vitrine..!
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