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Nomen est omen
Primus inter pares

Was erlaube Modellbaupolitik..?



Politik im Modellbau, gibt es das? Aber ja doch, und z.T. ganz gewaltig. Die Modellbau-Politik und die unerlässlich dazugehörenden "TüffelToffel's" stehen der Hohlbirnenpolitik teilweise in nichts mehr nach. Die Politik im Modellbau "erlaube" sich genauso gewaltige Fehltritte, und sogar einige Skandale hatte man schon bewundern können.
Modellbau ist für manche "TüffelToffel's" sogar zu einem richtigen Politikum geworden, und wehe man versucht damit auch nur ein bisschen ins Gefecht zu gehen, dann hat man ganz schnell eine Kriegserklärung am Hals...! Aber warum ist das so? Das versuche ich nun mal mit den folgenden Zeilen aufzuzeigen. 
Wer sich im Modellbau auch mit den "Nebensächlichkeiten" wie z.B. Fachmagazinen, Herstellern, Vertrieben, Händlern und auch so manchen Modellbaukollegen etwas intensiver beschäftigt, der stellt mit der Zeit fest, dass aus dem Hobby Modellbau ganz schnell eine ernstzunehmende Sache werden kann.
Ich gehe in den folgenden Artikeln mal ganz bewusst mit der Modellbau-Politik ins Gefecht. Denn langsam aber sicher nimmt es Ausmaße an, die fast schon an Irrsinn und vor allem an Verulkung grenzen.
Mit meiner "Abteilung Attacke" beginne ich mal mit einem Automodell des asiatischen Herstellers "Trumpeter" und was so manche "TüffelToffel" daraus machten (ich liebe diesen von Herbert Wehner erfundenen Ausdruck, er hat so was "niedliches"...).

• Die Automodelle Trumpeters sind stellenweise schon - sagen wir mal - innovativ, aber sie leiden unter vielen Krankheiten wie Unstimmigkeiten und vermeidbaren, groben Fehlern. Einige Modellbauer sagen, dass die Innovation gerade eben in den Fehlern liegt. Ach so...!
In die Bresche dieser Unzulänglichkeiten springen auch einige Modellbaukollegen und die Modellbau Fachpresse mit beiden Beinen ganz tief hinein, die somit den Begriff "Bauchpinseln" ja fast neu prägen...!

• Das 1960 Pontiac Bonneville Sports Coupe (Galerie und Review) von Trumpeter im Maßstab 1:25; ein von eingefleischten Stock- modellbauern sehr willkommener aber gleichzeitig heftig umstrittener Bausatz.
Letzteres zurecht, denn die "Fehlerquote" an dem Modell ist sehr hoch, viel zu hoch für diese Preisklasse und vor allem für ein neu entwickeltes Modell, von dem man eigentlich erwartet, dass mit den heutigen Fertigungsmöglichkeiten nur noch geringe Fehler "eingebaut" sind.
Nach wie vor wird das Modell immer noch von vielen "Fachleuten" als sehr gelungen dargestellt; aber was tun manche nicht alles für "ihre Bauchpinselpolitik"...!


• ModellFan war sehr daran interessiert, dass das Modell in einer seiner Ausgaben erscheint und fragte bei mir an, ob ich dies übernehmen würde. Keine Frage, ich stellte mich ohne langes Überlegen der Herausforderung. Doch das Modell musste ich mit erheblichem Aufwand korrigieren und außer viel Arbeit mind. noch mal 20 Euro und mehr investieren, um es korrekt bauen zu können (Baubericht 1960 Bonneville - PDF Datei). 

• Die Aufgabe das Modell zu bauen stellte ich mir aber nicht ganz uneigennützlich, denn zum einen gefiel mir der Wagen schon immer sehr gut (und durfte daher in meiner Sammlung nicht fehlen), und zum anderen wartete schon kurz nach Erscheinen des Bausatzes ein anderes deutsches Modellbau Magazin (bzw. dessen kläglichen Reste davon) Namens "Kit" mit einem "spektakulären" Baubericht des Bonnevilles auf...! Dieses mittlerweile ehem. Magazin (Kit) bzw. die Inhalte sind stellenweise so glaubwürdig wie diese angeblich "überparteiliche und unabhängige Tageszeitung"...! Doch zuvor plagte mich die Neugier, ob der Modellbauer des Bonnevilles noch mehr Fehler an dem Modell entdeckte als ich.
Also kam ich doch nicht drum herum und investierte zähneknirschend ein paar Euro in die dubiose Kasse eines bei mir "sehr beliebten" und damaligen "Chefetagenmitarbeiters" des mittlerweile eingestellten Heftes, um mir eben diese eine Ausgabe 06/2004 zu kaufen. 
Ich bekam da so eine vage Vorahnung als ich den Namen des Autors las, der den Bonneville baute. Das, was ich dann zu sehen und lesen bekam, überstieg meine kühnsten Erwartungen..!

• Der Autor und Modellbauer des Artikels in der Kit Ausgabe 06/2004 musste zumindest ein Miterfinder des "Modellbaupolitischen Bauchpinselns" sein. Seine Kritik an dem Modell beschränkte sich lediglich auf ein paar leichtere Schwierigkeiten beim Zusammenbau. Oder sollte ich eher sagen, er war überaus frech und dreist, weil er doch ein paar kleinere Unzulänglichkeiten erwähnte?!
Im Prinzip, wenn er wirklich konsequent gewesen wäre, hätte er nicht einmal die kleineren Schwierigkeiten des Zusammenbaus erwähnen dürfen. Denn so wäre es wirklich konsequentes Anusvergolden gewesen, so aber war es nichts halbes und nichts ganzes...!
Ich las den Artikel bestimmt dreimal, vielleicht hatte ich doch einen versteckten Hinweis auf Fehler überlesen. 
Aber nichts, rein gar nichts was mich vielleicht hätte vom Gegenteil überzeugen können. Noch nicht mal das völlig verkorkste Coupe Dach oder die am Cabriolet völlig falsche Innenausstattung wurde von ihm angesprochen (der "Modellbaukollege" baute beide Modelle, das Coupe und das Cabriolet). Da fragt man sich doch, welchen Bausatz hatte er wirklich in der Hand?
Und dann gesellte sich auch unweigerlich die Frage dazu, was und wie viel hatte er bekommen um sich selbst in die Tasche zu lügen?

• Durfte er etwa nicht kritisieren? Schon, aber bitte schön, nur positive Kritik...! Negative Worte über dieses Modell durfte er nicht anbringen, zumindest nicht bei diesem Modellbau Magazin; was aber nicht heißen soll, dass er an anderer Stelle wirklich richtig kritisieren würde wenn er denn dürfte...! Er lobte eigentlich fast nur. Unter anderem hatte es ihm besonders die große und prall gefüllte Schachtel mit 150 Teilen (es sind aber 219!) angetan; ganz so wie ein kleiner Schuljunge, der dem Irrglauben folgt, alles was groß, bunt und prall gefüllt ist kann ja nicht anders als nur gut sein...!
Das es aber im Modellbau oftmals eher nach dem "Forrest Gump Prinzip" geht, das müssen er und seine "Alles-schön-reden-Kollegen" wohl noch lernen. Sie finden alles supergut, auch wenn sich nur ein Klumpen Plastik in der Schachtel befinden würde...!

• Um die Tatsachen offen zu legen, was wirklich in der Schachtel steckte, musste ich nun erst recht das Modell bauen und den Artikel dazu veröffentlichen. Aber nicht nur aus dem Grund bzgl. dieses vorangegangenen Artikels und anderen Lobhudeleien über den Bonneville. 
Auch um zu zeigen, dass es möglich ist, das Modell (als politisch unvoreingenommener Modellbauer) nicht nur zu kritisieren sondern zudem korrekt und ansprechend zu bauen.

• Doch nicht nur der Zusammenbau bzw. die vielen Korrekturen und Arbeiten sollten sich z.T. als schwierig erweisen. Auch was das Erscheinen meines Artikels im ModellFan Magazin betraf war u.a. kein leichter Weg. Zu meiner echten Überraschung wollte man mir dort auch erst mal eine Lehrstunde in Sachen "politischem Bauchpinseln" erteilen! Mein Artikel sollte so nicht veröffentlicht werden, denn das könnte Einbußen beim "Vertrieb des Vertrauens" bedeuten!
Aber ich blieb standhaft, denn zum einen wollte ich mich nicht selber belügen, und zum anderen wollte ich nicht in die Fußstapfen der Bauchpinsler treten.

• Erst nach längerem hin und her wurde mein Artikel inhaltlich (fast) unverändert übernommen (Heftausgabe 05/2005). Lediglich ein paar nicht sehr gut schmeckende Passagen wurden geringfügig geändert, aber der Text zwischen den Zeilen blieb erhalten...!
Aber warum wurde das wohl hinausgezögert bzw. hielt man meinen Artikel für "gefährlich"? Einfach erklärt: Bis zum Zeitpunkt, an dem mein Artikel dann doch erschien, wurden schon genug der miserablen Bausätze verkauft und so konnte man (fast) ruhigen Gewissens auch meinen Artikel veröffentlichen um nicht Gefahr zu laufen, dass gewisse Tatsachenverdreher etwaige politische Konsequenzen daraus zogen..!

• Fazit dieser "Politik": Es ging letztendlich nur darum, erst mal den Modellbauer für dumm und genügend Bausätze zu verkaufen, um somit für ein beruhigendes, finanzielles Wohlergehen einiger "Für-dumm-Verkäufer" zu sorgen. 
Erst wenn ein gewisser Bedarf an beruhigenden Finanzen gedeckt ist, dann kann man auch mal etwas mehr tun als nur schlechte Chromgußäste austauschen (wie nett!)...! Ist das nicht hervorragende (Modellbau)Politik? Aber ja doch, unsere "Chefin" in Berlin könnte es nicht besser machen.
Im Prinzip kann es jeder, denn das Rezept dazu ist schlicht und einfach: Man nimmt einen miserablen Bausatz, ein paar politisch bearbeitete Modellbauer, einige parteiliche und abhängige Modellbau Magazine, mixe dies alles miteinander und fertig ist......das gefundene Fressen für mich...!

Ich habe fertig...!

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