„Buckle up“ - meine Vorgehensweise wie ich Sicherheitsgurte herstelle...
Ein Detailhighlight eines jeden Automodells stellen auch realistisch
erscheinende Sicherheitsgurte dar. Natürlich sind nicht in jedem Automodell
Gurte einsetzbar, denn es gab auch Zeiten in denen Gurte bzw. das Anschnallen
keine Pflicht war.
In Rennsportmodellen ist ein Sicherheitsgurtsystem auch im Modell eine Pflicht,
denn es erhöht ungemein das realistische Erscheinungsbild und auch das Interesse
am Modell. Hier beschreibe ich nun im Beispiel den Bau eines 6-Punkt Gurtes
eines NASCAR-Modells.
Die Vorgehensweise ist bei allen anderen Automodellen die gleiche, egal ob das
Rennsport- oder Straßenfahrzeuge sind.
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Als Gurte verwende ich unterschiedliches Material. Angefangen von normalem
Kreppklebeband (1) über Tesa Textilgewebeband (2), „Leukosilk“ (3) bis hin zu
Tamiya Abklebeband (4). Es kommt immer auf die Verwendungsart an, ob es sich um
ein Rennsport- oder Straßenfahrzeugmodell handelt.
In Rennsportwagen finden sich im Original ganz andere Gewebe der Gurte als in
Straßenfahrzeugen. So sollte man auch im Modell dies versuchen realistisch rüber
zu bringen. Hier im Beispiel verwendete ich das „Leukosilk“, ein in der Medizin
verwendetes Tape um z.B. Binden zu verkleben.
Dieses Tape ist hervorragend
in seiner Oberflächenstruktur und ähnelt Rennsportgurten ungemein. Es lässt sich
sehr gut verbauen (schneiden und bemalen) und kostet nur ein paar Cent.
Weiterhin sollte man bei den Gurtschlössern auf jeden Fall auf Aftermarkt
Artikel zurückgreifen (auf Bild zu sehen ein paar Gurtschlösser-Ätzteile).
Zwar können selbstgemachte Gurtschlösser auch gut aussehen, aber der Aufwand
dazu ist viel zu hoch und meistens nicht zufriedenstellend.
Das Ausgangsmaterial, welches ich für diesen Rennsitz verwende. Leukosilk Tape,
Gurtschlösser Ätzteile, Decals für die Beschriftung (z.B. Herstellername
"Simpson").
Ich schneide einen etwa 15cm langen Streifen des „Leukosilk“ ab und klebte ihn
auf eine Glasplatte, denn darauf kann man wunderbar schneiden (und bemalen).
Danach wurde das Gurtmaterial bemalt, denn weiße Gurte werden in NASCAR’s nicht
eingesetzt. Als Farbe verwendete ich einen breiten, schwarzen Eddingstift. Die
Tinte des Edding wird sehr gut vom Gewebe des Bandes aufgesaugt und verwischt
nicht, zudem deckt die Tinte einwandfrei.
Anschließend wurden die Gurte in der Breite geschnitten. In meinem Fall mussten
die Gurte drei Millimeter Breite haben. Hat man die Gurte in der Breite, wird
die ungefähre Länge geschnitten. Lieber etwas länger abschneiden als zu kurz.
Jetzt kommt der „kniffligste“ Teil des ganzen. Die Gurte müssen durch die
Öffnungen der Ätzteile gefädelt werden. Dazu gibt es einen Trick um die Gurte
problemlos einzufädeln.
Die Gurtenden, die durch die Ätzteile müssen, werden einfach spitz
zugeschnitten, denn somit kann man den Anfang der Gurte besser in die manchmal
recht schmalen Öffnungen schieben.
Dann fädelt man mit Hilfe einer Pinzette die Gurte durch die Ätzteile und zieht
sie soweit hindurch, bis die gewünschte Stelle erreicht ist, an der das Ätzteil
sein soll.
Die Gurtschnallen werden am Ende genauso durchgeführt, aber man lässt ungefähr
drei bis vier Millimeter das Gurtband länger um es dann nach hinten
umzuschlagen.
Beim echten Gurt ist der auch einmal umgeschlagen und zusammengenäht. So fädelt
man nun alle Gurte durch die Ätzteile. Manchmal etwas schwierig und knifflig,
aber der Mühe Lohn ist das realistische Aussehen der Gurte.
An Rennsportgurten werden auch Schulterpolster verwendet. Die macht man ganz
einfach. Man schneidet vom selben Material wie die Gurte ca. acht bis zehn
Millimeter Länge (je nach Bedarf) und auf jeden Fall doppelt so breit wie der
Gurt (bei meinem Gurten also sechs Millimeter breit). Die geschnittenen
Gurtpolster legt man mittig vorne auf die gewünschten Stellen der Gurte und
schlägt sie nach hinten um. Das kann man auf dem Bild gut erkennen.
Jetzt ist das Gurtsystem fertig. Bei Rennsportgurten sollte man noch ein
Herstellerdecal aufbringen, sieht immer gut und vor allem realistisch aus. Dies
war jetzt ein Beispiel eines Gurtes am Rennwagenmodell.
Aber man kann die Vorgehensweise an allen anderen Modellen anwenden, lediglich
als Gurtmaterial kann man glatteres Material wie Tamiyaklebeband und als
Gurtschlösser welche für zivile Fahrzeuge von Detail Master verwenden.
Am Ende hat man Gurte, die sich nur noch durch den Maßstab vom Original
unterscheiden. Viel Spaß beim Anschnallen..!
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