1966/67 Wood Brothers/Cale Yarborough Ford Fairlane NASCAR (ehem. Grand National Rennserie)
...AMT 1:25 (Komplettumbau aus Straßenversion)
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Als Straßenfahrzeug ein Verkaufsschlager und in der NASCAR ein
Siegertyp, so mußten die Autos damals sein um die Bosse der
„Großen Drei“ (GM, Chrysler/Chryco und Ford/Fomoco) zufrieden zu
stellen.
Der Krieg zwischen Chryco (Chrysler Company) und Fomoco (Ford
Motor Company) spitze sich (nicht nur auf den Rennstrecken) immer
weiter zu, denn Bill France sen., der Gründer der NASCAR im Jahre
1948, erlaubte im 1966 "Chryco" wieder den Einsatz des
bekannten und brachialen Hemi Motors in leichten Autos wie dem
Fury oder Belvedere. Also mußte Ford etwas tun. Zuerst einmal
boykottierten die meisten Ford Teams beinahe die ganze 66´er
Saison bzgl. dem Zuspruch an Chrysler. Aber dann statteten sie
z.B. Teams wie die Wood Brothers, Bud Moore und Holman &
Moody mit dem Fairlane oder dem Galaxie aus, dem ein Hemi
ebenbürtiger 427 cui Motor eingepflanzt wurde.
Mit ohrenbetäubendem Lärm und höllischen Geschwindigkeiten konnte
der eher schlicht und einfach wirkende Fairlane in der Mitte der
sechziger Jahre mit den Chrysler Autos absolut mithalten. Nicht
zuletzt dadurch, weil die Rennteams einige von der NASCAR
abgesegnete Modifikationen ein- bzw. umbauen durften. Der Fairlane
hatte nicht unbedingt die äußerst gute Aerodynamik vorzuweisen wie
z.B. sein Nachfolger der „Talladega“ oder die aus dem Ford Konzern
stammenden Mercury Cyclones und Spoiler II, man wog die fehlende
Aerodynamik mit ausgeklügelter Gewichtsverteilung und ebenso
brutaler Motorisierung wieder auf. Zudem war der Wagen noch etwas
leichter als die von Chryco.
Man mußte zwar wieder Gewicht reinpacken (NASCAR schreibt
einheitliches Gewicht vor), die Teams hatten dadurch aber die
Möglichkeit es besser zu verteilen. Z.B. setzte man alles was
irgendwie technisch machbar war wie die Batterie, Öltank und
manchmal auch den Motor fast unmerklich ein paar Zentimeter weiter nach
links, um dadurch eine bessere Kurvenlage in den Steilkurven zu erreichen
Weiterhin pflanzten die Wood Brothers in den Wagen einen „427
cui OHV“ (Over Head Cam) Motor mit ca. 550- 600 PS hinein und
ließen auch dadurch die Aerodynamik an dem Auto sein was sie war,
nämlich mehr schlecht als recht!
Bud Moore und Holman & Moody z.B. hatten zudem die Idee zum Tausch
des dem Vorderrahmens inkl. Vorderachse gegen die Teile
des 65´er Ford Galaxie (was auch die anderen Ford- bzw. Mercury-
Teams anschließend taten). Der Rahmen des Galaxie hatte eine stärkere
Verwindungssteifheit und bot zudem eine ausgezeichnete
Straßenlage, die mit dem Fairlane-Rahmen nicht zu erlangen war.
Zudem baute man noch links und rechts nach hinten entlang der
Bodengruppe eine L-förmige Rahmenverlängerung drunter, um den
Wagen noch stabiler zu machen. Dies war dann der sogenannte „Half-Chassis Car“ oder auch „Hybrid Chassis“ genannt. Dieses Prinzip
des Chassis war derart erfolgreich und durchschlagend, daß man es
bis heute in den modernen NASCAR- Rennwagen beibehält.
NASCAR hatte wohl wissend immer ein besonderes Auge auf die
„Spezialteams“ wie die Wood Brothers, Holman & Moody (beide
Ford), Petty Enterprises (Chrysler) oder der berüchtigte Smokey Yunick (GM),
aber dennoch schlüpften die Teams oft genug mit ihren nicht so
ganz legalen Modifikationen bei der Inspektion durch, wie z.B. die
Tatsache, daß ein Auto ohne Tank trotzdem immer noch fährt..!
Der hier gezeigte Wagen stammt aus der Werkstatt der Wood
Brothers, ein NASCAR-Team, daß auch heute noch in der NASCAR mit
mischt - also schon satte dreißig Jahre und mehr...! Sie haben
ziemlich großen Beitrag zur NASCAR geleistet und viele Fahrer zu
wahren Meistern gemacht (Cale Yarborough, David Pearson etc.).
Cale Yarborough, der viele Jahre für die Wood Brothers fuhr (13
Siege für sie), hatte erfolgreiche Jahre in der NASCAR (insg. drei Meisterschaften) und ist heute
ein gut betuchter Teambesitzer (einmal NASCAR, immer NASCAR).
Um hier nun den Bericht über dieses Projekt nicht allzu lange
werden zu lassen, habe ich den Umbau in einer Art Liste
aufgeführt, denn es ist bisher wahrscheinlich einer der
aufwendigsten Umbauten gewesen.
Kommen wir zu den Teilen bzw. Bausätzen die man benötigt:
66´er Ford Fairlane GT/ GTA (AMT 6926), alles außer Motor und
Vorderachse
66´er Ford Fairlane 427 (AMT 6180) oder 64´er Ford Thunderbolt
(Revell 7450) wegen des Motors
65´er Ford Galaxie 500 XL (AMT 6467) für den Frontrahmen und
Vorderachse
Early „MPC“ Stock Car Fünf- Loch Stahlfelgen, 60´er Jahre
Goodyear- oder Firestone- Rennreifen
Sheetplatten, Rundmaterial und Profile in verschiedenen Stärken.
Im Einzelnen wurden folgende Arbeiten durchgeführt:
Bodengruppe/ Chassis:
- neue innere Radläufe hinten (Eigenbau)
- div. Verstärkungsbleche Unterboden & Innenraum (Eigenbau)
- neue Hecktrennwand (Eigenbau)
- neue Innenraumseitenwände ohne Stoffbezug etc. (Eigenbau)
- neuer Benzintank (Eigenbau)
- Achsenaufnahmen hinten geändert bzw. erneuert (Eigenbau)
- Sicherheitskäfig und Vorderbaukäfig im Motorraum (Eigenbau)
- Armaturenbrett neue Armaturen (DZM, Öl- und Wassertemp. etc.)
- neuer Schaltknüppel und Lenkrad
- Rennsitz z.T. scratch
- Sicherheitsgurte (Eigenbau)
- Feuerlöscher inkl. Verschlauchung
- Ölpumpe inkl. Verschlauchung
- Sprit- bzw. Batterieleitungen
- weitere div. Kleinteile
Hinterachse:
- Achsenkopf neu
- vier neue Stoßdämpfer (Eigenbau)
- Ölleitungen und Ölpumpe
Vorderachse:
- Frontclip inkl. Achse vom 65´er Ford Galaxie 500
- Spurgestänge komplett neu aufgebaut
- vier Stoßdämpfer (Eigenbau)
- zwei Federn (Eigenbau)
Motor:
- 427 c.i. „OHV“ mit zwei 450 cfm Holley Doppelvergaser
- komplett verkabelt und verschlaucht inkl. Gasgestänge etc.
(Eigenbau)
- neuer Wasserkühler
- zusätzlicher Ölkühler und Tank inkl. Verschlauchung
- Getriebe mit Kardanwelle z.T. geändert (Kardanwelle komplett
neu)
- Auspuffanlage komplett neu (Eigenbau)
Karosserie:
- Scheibenwischer und Schriftzüge entfernt
- neue Aufnahmen für „Hood Pins“ an Motorhaube und
Kofferraumdeckel
- Motorhaube Lufteinlässe geschlossen
- vordere und hintere Kotflügel größer ausgeschnitten bzw.
herausgezogen/ verbreitert
- vordere Innenkotflügel entfernt
- Vordere Blinker, Rücklichter- und Scheinwerferaufnahmen mit
Blechen geschlossen
- Türgriffe ausgefräßt
- links neuer Tankeinfüllstutzen
- rechts Tankstutzenabdeckung (nur geöffnet für Straßenkurse)
- Spritüberlauf im Heckblech
- Heckspoiler (Eigenbau)
- hintere Stoßstange Seitenbleche (Eigenbau)
- neue hintere Seitenscheiben (Eigenbau)
- Heckscheibenstreben (zwei Stück) (Eigenbau)
- Frontscheibenclips (fünf Stück) (Eigenbau)
- Decals von „JNJ“ und „Slixx“
Lackierung:
- Autolack aus der Sprühdose (alle größeren Komponenten wie
Karosserie, Chassis, Motorblock, Vorder- und Hinterachse)
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